Der Alpenbockkäfer

von Lisa Holanik
14. April 2022

Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi unterwegs auf geheimer Mission

Es waren einmal die Entdeckerin Erni und ihr Freund, der Forscher Fredi. Beide hatten eine Mission, die sie unbedingt erfüllen wollten…Sie waren auf der Suche nach einem bestimmten Käfer und so packten sie ihre 7 Sachen in einen Rucksack und machten sich auf den Weg um dieses eine besondere Insekt zu finden.

 

Ihre erste Suche führte sie ins Reich des ewigen Eises.

Alles war gefroren und weiß und türkisblau gefärbt. Erni und Fredi trugen eine Gletscherbrille, einen wärmenden Daunenoverall und gefütterte Stiefel. Nebeneinander stapften sie entlang des Eises, immer die Augen stets auf den Boden und die unmittelbare Umgebung gerichtet um ja den Krabbler nicht zu verpassen, denn vielleicht lebt hier der Käfer mit den beiden langen Fühlern und den 2 Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen. Sie gingen und gingen aber dieses eine Insekt haben sie nicht gefunden. Dafür konnten sie eine Kolonie von Pinguinen beobachten, in der die Männchen die Eier in einer wärmenden Bauchfalte ausbrüten. Andere rutschten auf dem Bauch und Kopf voran ins Meerwasser um Fische zu fangen und wieder andere dieser flugunfähigen Vögel watschelten übers Eis und sie watschelten weiter…so auch die Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi. Beide gingen so weit bis aus dem Gletschereis Schnee wurde und sie an den 2. Ort ihrer Suche angekommen sind nämlich am Meer.Das Wasser des Ozeans traf auf das Ufer, das ganz aus Sand bestand. Die Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi tauschten ihre wärmende Kleidung aus. Die Stiefel wurden ersetzt durch Turnschuhe, der dicke Daunenoverall musste weichen. Eine kurze Hose und T-Shirt reichten völlig aus.

Sie spazierten den Sandstrand entlang und hielten Ausschau nach dem Käfer, den sie finden wollten. Sie sahen Muscheln, Krabben, Krebse und Fische im Meer schwimmen…doch das eine Insekt mit den langen Fühlern und den 2 Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen und den Mundwerkzeugen zum Fressen entdeckten sie nicht. Und so wanderten die Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi weiter, bis sie in eine Gegend kamen in der es untertags schrecklich heiß war und in der Nacht so kalt, dass man ohne Unterkunft erfrieren würde.

An diesem unwirklichen Ort war kein Wasser…kein Wasser zum Händewaschen, kein Wasser zum Trinken, kein Wasser zum Waschen und auch kein Wasser zum Kochen, aber dafür Unmengen an Sand und Geröll soweit das Auge nur reicht. Kein Baum spendete ihnen Schatten, denn sie waren in der Wüste angekommen, um dort nach ihrem Krabbeltier zu suchen, das sie unbedingt finden wollten. Sie schauten nach links, nach rechts, nach vorne, nach hinten, aber sie sahen nicht den Käfer, den sie suchten sondern nur ein paar Eidechsen, Spinnen und Schlangen, die über den heißen Sand huschten und sich dann schnell wieder im Sand verkrochen um in kühlere Schichten zu kommen. Sonst würden sie austrocknen oder gar verbrennen. Nichts, nichts und wieder nichts war zu sehen von dem Käfer mit den langen Fühlern, den 2 Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen und den Mundwerkzeugen zum Fressen und dem Kopf auf dem Brustbereich.

Also nichts wie weiter und so kamen die Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi nach langer, langer Zeit an einen Ort, der war so anders als die Wüste - nämlich grün und bunt und es duftete ganz herrlich.

Grün wegen dem Gras und bunt wegen der vielen verschieden farbigen Blumen, die in der Wiese blühten. Rote Lichtnelken, violett-blaue Glockenblumen, gelbe Löwenzahne, weiß-gelbe Margeriten,….so weit das Auge reicht. Hier könnten die Erni und der Fredi vielleicht fündig werden, denn hier wimmelte es nur so von Tieren. Sie entdeckten Bienen, Hummeln, Mücken, Spinnen, Heuschrecken, Regenwürmer, Maulwürfe, Mäuse und Wiesenvögel. Ja sogar Feldhasen konnten sie erblicken und tatsächlich eine Menge verschiedenster Käfer wie z. Bsp. den Marienkäfer. Aber der eine, der Krabbler, den sie suchten, der Käfer mit den langen Fühlern, den beiden Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen und den Mundwerkzeugen zum Fressen und dem Kopf auf dem Brustbereich und mit den 6 Beinen am Brustbereich, den haben sie nicht entdeckt.

Also ging die Entdeckungsreise weiter und weiter bis es immer steiler wurde und sie tatsächlich Wanderschuhe brauchten, denn jetzt wollten sie auf der Spitze des Berges -am Gipfel- weiter nach dem Krabbler suchen.Es ging über Stock und Stein, Gämsen kreuzten ihren Weg und fauchten sie an, weil sie beim Fressen gestört wurden. Steinböcke lagen auf dem Felsen, Murmeltiere lugten aus ihrem Bau und pfiffen als sie einen kreisenden Adler über ihren Köpfen wahrnahmen.

Doch einen Käfer wie den einen, den sie finden wollten trafen sie auch hier nicht. Also war erst mal eine Gipfeljause aus Brot und Obst angesagt. Frisch gestärkt ging es wieder ins Tal um vielleicht dort den Käfer mit den langen Fühlern, den beiden Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen und den Mundwerkzeugen zum Fressen und dem Kopf auf dem Brustbereich und mit den 6 Beinen am Brustbereich und den 2 Flügelpaaren am Brustbereich, den haben sie nicht entdeckt.

Schritt für Schritt ging es ins Tal und ohh die Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi entdeckten einen wunderschönen See.

Schnell zogen sie sich die Schuhe aus und streckten ihre heißen Zehen ins kühle Nass. Im See schwammen Hecht und Barsch, Forelle und Wasserschlange. Die Libellen und die Schmetterlinge, die Frösche und Kröten waren nicht die Tiere, die sie suchten. Auch ein Käfer war dabei, der schwamm und schwamm mit seinen Ruderfüßen durchs Wasser. Aber leider auch das war nicht der Käfer mit den langen Fühlern, den beiden Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen und den Mundwerkzeugen zum Fressen und dem Kopf auf dem Brustbereich und mit den 6 Beinen am Brustbereich und den 2 Flügelpaaren am Brustbereich und dem langen Hinterleib. Wo war er nur, der Käfer, der Wahre, der Einzige, den sie entdecken wollten? Es nützt nichts, Schuhe schnüren und weiter geht’s. Diesmal in den Wald hinein….

Kühl und frisch fühlte sich die Waldluft an. Es roch nach feuchtem Moos, nach modrigem Holz, nach Pilzen und die Nadeln am Boden dufteten einfach nach Wald. Hier wuchsen Laubbäume, Nadelbäume, Himbeersträucher, Heidelbeersträucher und Brombeeren. Waldblumen säumten ihnen den Weg. Es wuchsen hohe Bäume, niedrige Bäume, alte abgestorbene Bäume und ganz junge kleine Bäume. Sie stiegen über Wurzeln und flanierten den weichen Waldweg entlang, sie sprangen über umgefallene alte Bäume, hüpften von alten Baumstämmen und versuchten weiter oben wachsende Zweige zu erreichen. Die Sonne blitzte durch die Baumkronen und schien auf den Waldboden. Sie entdeckten so manchen Vogel und so manche Spur von den scheuen Waldtieren. An einem alten Bergahorn, an dessen Stamm bereits viele Baumpilze wuchsen, entdeckten sie ein Schwarzspecht-Nest. Aber das war nicht das einzige Loch am Baum, nein Erni und Fredi entdeckten noch viel kleinere Löcher die quer oval über den Baumstamm verteilt waren. Und was war das….? Erni und Fredi gingen näher ran und schauten genau auf die Löcher und ja es gab keinen Zweifel: Ein blauer Kopf mit langen schwarz-blau gestreiften Fühlern, Mundwerkzeugen zum Fressen, 2 Facettenaugen, die selbst wieder aus vielen kleinen Einzelaugen bestehen, der blau-schwarz gefärbte Brustbereich mit 6 Beinen und 2 blau-schwarzen Flügelpaaren und der lange blau-schwarze Hinterleib kamen zum Vorschein.

Blau und Schwarz, manchmal kräftiger manchmal blasser gefärbt waren die Farben dieses einzigartigen Insekts, das sie suchten und endlich haben sie den Käfer namens ALPENBOCK-KÄFER gefunden….und nun wussten Erni und Fredi, dass dieser Käfer nur in einem Wald zu finden war, der ursprünglicher nicht sein konnte. Ein Wald, der ein Nebeneinander von jung und alt und von Nadel- und Laubbaum brauchte. Also Augen auf, ihr müsst nicht die ganze Welt bereisen, um diesen wunderschönen, einzigartigen Käfer zu finden und wenn ihr Glück habt, so könnt ihr wie die Erni und der Fredi auch diesen Tierschatz entdecken. Die Entdeckerin Erni und der Forscher Fredi brauchen jetzt Pause. Sie brauchen solange Pause bis es wieder von vorne los geht und die nächste Mission ruft….